Bluthochdruck – Risiken, Symptome und Maßnahmen

Bluthochdruck wird auch als sogenannte Volkskrankheit bezeichnet, denn schätzungsweise 30% aller Deutschen leiden darunter. Da vermutlich jedoch viele Menschen gar nicht wissen, dass ihr Blutdruck zu hoch ist, gehen Ärzte von einem noch höheren Anteil aus. Vor allem bei älteren und übergewichtigen Menschen ist der Blutdruck häufig erhöht und damit steigt auch das Risiko, eine Folgeerkrankung zu erleiden. Wichtig zu wissen ist, dass der Blutdruck auch natürlicherweise ansteigen kann, zum Beispiel als Stressreaktion oder bei körperlicher Belastung. Erst wenn er dauerhaft hoch bleibt, stellt er ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Lesen Sie in diesem Beitrag, woran Sie Bluthochdruck erkennen, welche Folgen er für Ihre Gesundheit haben kann und welche Therapien es gibt.

Gibt es Bluthochdruck-Symptome?

Wer an Hypertonie, also zu hohem Blutdruck leidet, spürt in der Regel zunächst einmal gar nichts davon, denn Bluthochdruck bringt in der Anfangszeit keinerlei Symptome mit sich. Anders verhält es sich dagegen mit einem zu niedrigen Blutdruck: Dieser macht sich vor allem in einem allgemeinen Unwohlsein, Kreislaufproblemen und Abgeschlagenheit bemerkbar. Besonders nach dem Aufstehen klagen Menschen mit Hypotonie häufig über Schwindel. Bluthochdruckpatienten entwickeln im Gegensatz dazu manchmal erst nach einiger Zeit Beschwerden – oder der Bluthochdruck wird mehr oder weniger zufällig entdeckt, zum Beispiel während eines Krankenhausaufenthaltes, denn in dieser Zeit wird der Blutdruck zumeist regelmäßig kontrolliert.

Die Symptome, die Bluthochdruck im Laufe der Zeit mit sich bringen kann, lassen zudem häufig keine eindeutigen Rückschlüsse auf eine Hypertonie zu. Besonders Frauen in den Wechseljahren leiden beispielsweise häufig an Nervosität, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen sowie einer nachlassenden Leistungsfähigkeit – diese Symptome werden allerdings tendenziell der mit der Menopause einhergehenden hormonellen Umstellung zugeschrieben, obwohl auch Bluthochdruck die Ursache sein kann. Auch Herzrhythmusstörungen und starkes Herzklopfen können mögliche Symptome sein. Manche Patienten klagen darüber hinaus über eine innere Unruhe und zeitweilige Atemnot. Bei Männern können zudem Erektionsstörungen auftreten. Weitere mögliche Symptome sind: Übelkeit, Sehstörungen, Nasenbluten, Ohrensausen, eine rote Gesichtsfarbe und Kopfschmerzen, die eher im Hinterkopf sitzen.

Die Risiken von Bluthochdruck

Obwohl Bluthochdruck selbst kaum als gesundheitliche Beeinträchtigung wahrgenommen wird, stellt er, verglichen mit niedrigem Blutdruck, ein erhebliches größeres Gesundheitsrisiko dar. Letzterer bedarf in der Regel keiner ärztlichen Behandlung, es sei denn, er wird durch eine Erkrankung bedingt, die zu einer Schwächung des Herzmuskels führen kann. Bluthochdruck dagegen kann nachhaltig die Blutgefäße schädigen und erhöht unbehandelt maßgeblich das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Da er aber zunächst keine oder kaum Beschwerden verursacht, bleibt er oft über lange Zeit unentdeckt, weshalb es sich empfiehlt, den Blutdruck regelmäßig zu überprüfen oder überprüfen zu lassen.

Die Gefahr von Bluthochdruck liegt in der erhöhten Belastung begründet, denen die Blutgefäße in diesem Fall ausgesetzt sind. Durch den kontinuierlich hohen Druck können die Gefäßwände Schaden nehmen – an den geschädigten Stellen können sich schließlich Fette und Kalkpartikel anlagern, die zu einer Gefäßverengung führen. Man spricht in diesem Fall von Arteriosklerose. Dadurch wird wiederum der Blutfluss behindert und im schlimmsten Fall bilden sich sogenannte Thromben, die das Gefäß vollends verschließen. Je nachdem, um welche Art von Blutgefäß es sich dabei handelt, kann das schwerwiegende Folgen haben: Während verstopfte Arterien in den Extremitäten vor allem zu Schmerzen an den betroffenen Stellen führen, können verengte Herzkranzgefäße eine Herzschwäche begünstigen oder gar einen Herzinfarkt auslösen. Ein gestörter Blutfluss in der Aorta und ihren Nebengefäßen kann einen Schlaganfall zur Folge haben, während verengte Nierengefäße Ursache für eine eingeschränkte Nierenfunktion und im fortgeschrittenen Stadium für Nierenversagen sein können.

Medizinische Maßnahmen bei Bluthochdruck

Um den Blutdruck effektiv und nachhaltig zu senken, reicht es häufig schon, auf eine gesündere Lebensweise mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen, salzarmen Ernährung zu achten und ggf. auf Nikotin- und übermäßigen Alkoholgenuss zu verzichten. Lesen Sie dazu auch den Abschnitt darüber, wie Sie Bluthochdruck vorbeugen können.

Konnte der Blutdruck auf diese Weise auch nach einigen Monaten noch nicht gesenkt werden oder ist eine Umstellung der Lebensweise aus diversen Gründen nicht möglich, wird Ihr Arzt versuchen, Ihren Blutdruck mithilfe von Medikamenten einzustellen. Auch wenn Ihre Blutdruckwerte von Beginn an sehr hoch sind oder zusätzliche Risiken für das Herz-Kreislauf-System bestehen, z.B. bei Diabetes, ist eine Medikamententherapie in der Regel unumgänglich.

Bluthochdruck lässt sich durch verschiedene Medikamente behandeln, die einzeln oder zum Teil in Kombination eingesetzt werden können. Häufig werden sogenannte Diuretika verschrieben, die die Gefäße erweitern und auf diese Weise den Blutdruck senken können. Hoch dosiert tragen sie zudem zur Ausscheidung von Kochsalz bei. Ebenfalls bei der Bluthochdrucktherapie eingesetzt werden Betablocker, die die Rezeptoren für jene Hormone blockieren, die den Sympathikusnerv anregen und damit den Blutdruck in die Höhe treiben. Ähnlich funktionieren ACE-Hemmer, welche die Bildung des blutdruckstimulierenden Enzyms Angiotensin II blockieren. Weiterhin gibt es Kalziumantagonisten, die die Aufnahme von Kalzium reduzieren und die Elastizität der Gefäße verbessern können. Welches Medikament am besten geeignet ist, hängt dabei jedoch von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel Vorerkrankungen, Schwere der Hypertonie und Alter des Patienten. Ihr Arzt wird daher in jedem Fall eine umfangreiche Anamnese, also eine Erhebung Ihrer Krankenvorgeschichte, durchführen.

Eine gesunde, aktive Lebensweise und die passende Therapie können Ihnen dabei helfen, Ihren Bluthochdruck in den Griff zu bekommen und auf diese Weise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Ihr Wohlbefinden zu steigern. Wichtig ist jedoch, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen: Hören Sie daher stets auf Ihren Körper und fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt um Rat.

WIE MESSE ICH RICHTIG BLUTDRUCK?

  • Messen Sie Ihren Blutdruck zweimal täglich immer zu den gleichen Zeiten, idealerweise zwischen 6 und 9 Uhr morgens sowie zwischen 18 und 21 Uhr abends.
  • Messen Sie Ihren Blutdruck immer vor der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente.
  • Stellen Sie sicher, dass die Manschette vor dem Messen luftleer ist und legen Sie sie dann straff um den Arm.

DIE 10 HÄUFIGSTEN MESSFEHLER BEIM BLUTDRUCK MESSEN

  • Sie hatten vor der Messung keine mindestens fünf Minuten währende Ruhephase.
  • Sie haben vor der Messung Kaffee, Schwarztee oder Alkohol getrunken oder geraucht.
  • Sie reden oder bewegen sich während der Messung.