Raumklima-Guide

Wie Sie ein angenehmes Raumklima in Ihrer Wohnung schaffen

Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit werden maßgeblich vom Raumklima in Ihren eigenen vier Wänden beeinflusst. Viel zu oft werden durch unregelmäßiges Lüften und falsches Heizen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, -zirkulation und -qualität vernachlässigt. Dies führt zu verbrauchter Raumluft, was Sie sehr schnell an einem muffigen Geruch und eventuell auch an Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten bemerken können. Noch gefährlicher bei einem schlechten Raumklima ist jedoch die Bildung von Schimmel, der schon in geringem Umfang zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beschwerden führen kann. Erfahren Sie hier, was Sie tun können, um für ein gesundes Raumklima zu sorgen.

Die vier Einflussfaktoren auf das Raumklima – optimale Bedingungen schaffen

Für ein gesundes Raumklima sind mehrere Faktoren von Bedeutung, die für gute Luft zusammenspielen müssen:

  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftqualität
  • Luftzirkulation

1. Die richtige Temperatur

Bei der Ermittlung einer optimalen Raumtemperatur wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: die Räume, in denen Sie wohnen und leben, und die Räume, in denen Sie schlafen.

Im Schlafzimmer, das tagsüber in der Regel nicht oder nur wenig benutzt wird, reichen Temperaturen von 16 - 19 °C aus, damit Sie gesunden Schlaf finden können. Wenn draußen nicht gerade eisige Minustemperaturen herrschen, können hier die Heizkörper nachts komplett abgedreht werden. Insbesondere, wenn Sie mit dem Kopfende nah bei der Heizung liegen, können Sie ohne Heizungsluft oftmals besseren Schlaf genießen. Tagsüber sollten Sie jedoch daran denken, die Heizkörper bei niedrigen Temperaturen wieder aufzudrehen, um Schimmel zu vermeiden, der sich gerade an kalten Außenwänden leicht bilden kann.

In allen anderen Räumen sollten, je nach Wohlbefinden, Temperaturen zwischen 18 und maximal 24 °C herrschen. Eine genaue Übersicht der idealen Temperaturen in den einzelnen Zimmern finden Sie in der folgenden Grafik. Diese Richtwerte können ein gesundes Raumklima unterstützen, auch wenn angenehme Temperaturen immer sehr subjektiv wahrgenommen werden und dementsprechend an Ihre individuellen Empfindungen angepasst werden können.

Zur Überprüfung der Raumtemperatur kann es hilfreich sein, in den Räumen ein Thermometer anzubringen oder mit einem mobilen Temperaturmesser regelmäßig die Temperatur in den Zimmern zu kontrollieren.

2. Die optimale Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit ist genauso entscheidend dafür, dass ein gutes Raumklima herrscht, wie die Temperatur. Der optimale Wert liegt zwischen 40 und 60 % Luftfeuchtigkeit. Er wird immer auch von den Wetterbedingungen beeinflusst. Bei Schwüle im Hochsommer oder bei Regen wird er in der Regel auch im Inneren etwas höher liegen.

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann zu trockenen Schleimhäuten und einer erhöhten Anfälligkeit für Erkältungen führen. Gerade wenn Sie an Allergien wie Asthma, Heuschnupfen oder Hausstaub-Empfindlichkeit leiden, können Sie sich bei zu trockener Luft schnell sehr unwohl fühlen. Eine Luftfeuchtigkeit hingegen, die bei über 60 % liegt, kann als sehr drückend und schwül empfunden werden und zu Müdigkeit Unwohlsein führen.

3. Die Luftqualität

Saubere Luft enthält 78.08 % Stickstoff, 20,95 % Sauerstoff, 0,03 % Kohlendioxid und 0,93 % Edelgase. Besonders wichtig zu beachten ist hierbei der CO2-Gehalt in der Luft. Kohlenstoffdioxid ist giftig. Steigt der Anteil an CO2 zu sehr an, können Sie sich müde fühlen und sich schlechter konzentrieren. Ein CO2-Gehalt über 4 % wirkt betäubend – über 8 % ist er tödlich. Deswegen ist es, gerade wenn Sie eine Therme besitzen, wichtig, den CO2-Gehalt regelmäßig prüfen zu lassen.

4. Eine gute Luftzirkulation

Damit die Luft gut im Raum zirkuliert und nicht steht, ist richtiges und regelmäßiges Lüften unerlässlich. Besonders morgens nach dem Aufstehen haben sich viel Feuchtigkeit und verbrauchte Luft durch Atmen und Schwitzen angesammelt, die durch frische Luft ersetzt werden müssen. Auch abends, bevor Sie zu Bett gehen, sollten Sie das Fenster noch einmal für ein paar Minuten weit öffnen.

Im Idealfall sollten Sie vier Mal täglich entweder drei Minuten lang querlüften, sodass ein Durchzug im Raum entsteht, oder vier bis zehn Minuten stoßlüften, indem Sie alle Fenster im Zimmer weit öffnen. Dieser abrupte Luftaustausch bewirkt wesentlich mehr als die Fenster in der Wohnung den ganzen Tag über nur einen Spalt breit geöffnet zu lassen.

Falsche und unzureichende Belüftung führt dazu, dass die Feuchtigkeit im Raum bleibt und sich gesundheitsschädlicher Schimmel bilden kann. Drehen Sie beim Lüften auch immer die Heizkörper aus, um Ihre Energiekosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben und das Lüften auch wirklich effektiv zu gestalten. Große Ansammlungen von Figuren oder Pflanzen auf den Fensterbänken sollten Sie besser vermeiden, damit Sie sie nicht immer mühsam zur Seite räumen müssen oder auf das Lüften ob der Mühe gleich verzichten.

Tipps für ein gesundes Raumklima

Ebenso wie zu feuchte Luft kann sich auch zu trockene Luft negativ auf das Raumklima auswirken. Helfer, die für ein angenehmes Raumklima sorgen, sind zum Beispiel dekorative Luftbefeuchter. Dabei ist darauf zu achten, dass der Luftbefeuchter regelmäßig gereinigt wird, damit sich keine Bakterien darin festsetzen können.

Mit einem Hygrometer können Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung immer im Blick behalten, um frühzeitig gegen zu feuchte oder zu trockene Luft vorgehen zu können.

Spezielle Raumluftreiniger können schlechte Gerüche absorbieren und für eine bakterienfreie, gesunde Luft sorgen. Mobile Reiniger können einfach in eine Steckdose gesteckt werden und spürbar die Luftqualität verbessern. Größere Geräte können auch bei der Minderung von Pollen und Hausstaub in der Luft helfen und daher besonders für Allergiker eine große Hilfe und Erleichterung sein.

Platzieren Sie alternative Luftbefeuchter und -reiniger

Auch ohne elektrische Geräte ist es möglich, ein gesundes Raumklima zu schaffen. Schon früher wurden nasse Tücher in der Wohnung aufgehängt und so die Luftfeuchtigkeit im Zimmer reguliert. Alternativ können Sie Ihre Wäsche einfach von Zeit zu Zeit im Wohn- oder Schlafzimmer statt auf dem Balkon oder im Garten aufhängen. Die nasse Wäsche befeuchtet die Luft beim Trocknen und ist somit ein ganz natürliches Hilfsmittel für eine gesunde Luftqualität. Auf regelmäßiges Lüften sollten Sie dennoch nicht verzichten.

Eine ebenso sehr bewährte Methode für gute Luft ist das Aufstellen eines Gefäßes mit Wasser auf dem Heizkörper oder dem Kaminsims. Durch das Verdunsten des Wassers wird die Feuchtigkeit in die Luft abgegeben.

Integrieren Sie Zimmerpflanzen in Ihren Wohnraum

Grüne Zimmerpflanzen helfen durch die natürliche Photosynthese dabei, die Raumluft mit Sauerstoff anzureichern. Hierfür eignen sich vor allem Pflanzen mit großflächigen und dicken Blättern wie Palmen, Kakteen oder Gummibäume. Sorgen Sie also immer für ausreichend Begrünung in Ihren Räumen. Das kann für gute Luft und für gute Laune sorgen.

Platzieren Sie ätherische Öle im Raum Eine weitere Methode, die das Raumklima merklich verbessern kann, ist das Beträufeln eines Wattebauschs mit wenigen Tropfen eines wohlriechenden Öls. Auf einem Teller in der Wohnung platziert, wird so ein angenehmer Duft verteilt, der die Atemwege befreien kann. Das Öl können Sie auch in die Wasserschale träufeln, die Sie auf Ihre Heizung stellen.

Verschiedene ätherische Öle können neben einer Verbesserung des Raumklimas weitere positive Nebeneffekte haben:

  • Lavendelöl kann die Nerven stärken.

  • Eukalyptusöl kann die Erkältungsgefahr mindern und bei Atemnot helfen.

  • Zitronenöl kann für bessere Laune sorgen und die Leistungsfähigkeit steigern.

  • Orangenblütenöl kann Stress und Ängsten vorbeugen.

  • Rosenduft kann das Wohlbefinden fördern und depressive Zustände mindern.

  • Mandarinen- oder Zimtöl unterstützt die Entspannung.

Wichtig bei der Verwendung von ätherischen Ölen ist, dass sie nur sparsam verwendet werden. Wenige Tropfen reichen aus, um den Duft im ganzen Raum über mehrere Stunden hinweg zu verteilen. Bei einer zu hohen Konzentration des Öls kann es zu Reizungen der Atemwege kommen. Deswegen sollte auf ihren Einsatz verzichtet werden, wenn kleine Kinder oder Haustiere im Haushalt leben, da sie besonders empfindlich sind. In diesem Fall ist eine natürliche Alternative das Spicken einer Orange mit wohlriechenden Gewürznelken. Verteilen Sie einfach mehrere dieser natürlichen Lufterfrischer in der Wohnung.

Vorteile eines gesunden Raumklimas

Die gesundheitlichen Vorteile, die Sie durch ein gesundes und ausgeglichenes Klima innerhalb Ihrer Wohnung haben, sind vielfältig.

Krankheitserreger werden vernichtet und können so gar nicht erst zu Erkältungen und Infektionen führen. Außerdem befreit gesunde Luft die Atemwege und versorgt Sie mit ausreichend Sauerstoff für den ganzen Tag. Sie können sich weniger müde fühlen und weniger unter Konzentrationsschwäche und Unwohlsein aufgrund von abgestandener, verbrauchter Luft leiden.